
18.04.2016, Christian Hameister, Kategorie: Karriere im Beruf
Welcher Lerntyp sind Sie?
All Ihr Wissen, Ihre Fertigkeiten und Können sowie Ihre Einstellungen und Verhaltensweisen haben Sie sich über das Lernen erworben. Lernen ist ein lebenslanger Prozess und somit eine ständige Herausforderung an jeden. Lerntheoretiker forschen seit Jahrhunderten nach der einen, alles erklärenden Theorie dazu – aber die Suche blieb erfolglos. Nach Betrachtung der bekannten Lerntheorien scheinen für das Lernen im Erwachsenenalter jedoch eine gewisse Motivation und Sinnhaftigkeit sowie passende Vorkenntnisse wichtig zu sein. Sie benötigen immer entsprechende Anknüpfungspunkte, um „Neues“ sinnvoll in Ihrem Gehirn verankern zu können. Jeder Mensch verfügt dabei aber über eigene Vorlieben, wie er Informationen am besten aufnimmt. Man unterscheidet daher folgende Lerntypen:
Auditiver Lerntyp
Er nimmt die Lerninhalte über das Ohr auf. Er lernt effektiv über Informationen, die er hört – also über das gesprochene Wort. Zu einem Tafelbild oder einem Diagramm benötigt der auditive Typ daher zusätzlich eine mündliche Erläuterung. Optimale Informationsbeschaffung erfolgt bei ihm über Vorträge, Referate oder aber auch über Hörbücher.
Visueller Lerntyp
Dieser Lerntyp nimmt die Lerninhalte vorwiegend über das Auge auf. Wichtig für ihn sind alle Formen der Visualisierung, insbesondere Bilder, Mind-maps, Pläne, Skizzen, Zeichnungen und Fotos. Er kann sich Gesehenes gut merken – daher typisch für ihn: Beim Lesen der Tageszeitung bleiben ihm die Inhalte besser im Gedächtnis als beim Hören der Nachrichtensendung.
Kognitiver Lerntyp
Für diesen Lerntyp spielt die Kommunikation mit anderen beim Einprägen von Lerninhalten eine große Rolle. Er kann sich durch eigene Wiedergabe oder in Gesprächen und Diskussion mit anderen, Inhalte und Sachzusammenhänge am leichtesten merken. Frage-Antwort-Gespräche wie zum Beispiel in Rahmen einer Lerngruppe sind für sein Lernen optimal.
Haptischer Lerntyp
Dieser Mensch kann sich Informationen gut einprägen, wenn er dabei aktiv und in Bewegung ist. Ideal für diesen Lerntyp ist „learning by doing“. Insbesondere durch das Tun, durch das Dinge-in-die-Hand-Nehmen, das Ausprobieren, Erfühlen und Ertasten, begreift er die Lerninhalte. Tipp: Gehen Sie beim Lernen auf und ab oder spielen sie mit einem Kugelschreiber in der Hand.
Je mehr Sinneskanäle Sie nutzen, desto größer der Lerneffekt!
Die einzelnen Lerntypen gibt es in der Regel nicht in „Reinform“. Die meisten Menschen werden sich wahrscheinlich mehreren Lerntypen zuordnen können. Aber machen Sie dazu gern mal einen Lerntypentest. Im Internet gibt es dazu reichhaltige Angebote, daher verzichten wir an dieser Stelle auf eine Empfehlung. Ein Test gibt Ihnen eine grobe Orientierung und bietet die Möglichkeit, das eigene Lernverhalten zu hinterfragen und ggf. zu überdenken. Probieren Sie auch einfach mal andere Lernmethoden aus und versuchen Sie jeweils möglichst viele Sinne beim Lernen einzubeziehen.
Welche Lehrmethoden sind hilfreich?
Jede Lehrveranstaltung hat unterschiedliche Rahmenbedingungen. Dabei geht es in erster Linie oft nicht nur darum, Wissen anzuhäufen, sondern selbstständig mit unterschiedlichen Problemen und Aufgaben umzugehen und diese zu bewältigen. Im Vordergrund steht meist der Kompetenzerwerb. Man wird zu selbstständigen Denken und Handeln angeregt. Dieses wird unterstützt durch unterschiedlichste Unterrichtsmethoden der Dozenten. Zum Beispiel kann ein Sitzen im Stuhlkreis andere Denk- und Verhaltensprozesse innerhalb einer Gruppe aktivieren, als ein Sitzen im herkömmlichen „Klassenzimmer“. Rollenspiele und Gruppenarbeiten fördern die Handlungskompetenz. Der passende Medieneinsatz unterstreicht dabei die zu vermittelnden Inhalte.
Methoden
- E-Learning
- Erkundung
- Experiment
- Fallstudie
- Moderation
- Planspiel
- Projektarbeit
- Referat
Techniken
- Blitzlicht
- Brainstorming
- Clustering
- Gespräch
- Mindmapping
- Vortrag
- Wandzeitung
- World Cafe
... und Medien
- Beamer
- Flipchart
- Interaktives Whiteboard
- Literatur
- Overheadprojektor
- Pinnwand
- Tafel
- Videokamera
Welche Kompetenzen kann man erlernen?
Folgende vier Kompetenzfelder kann man stärken und sich damit persönlich weiterqualifizieren. Seminare sind meist kurz und intensiv und setzen einen Themen-Schwerpunkt, für den man sich entscheiden muss. Ein langfristig angelegter Lehrgang, zum Beispiel ein IHK-Zertifikatslehrgang oder eine IHK-Aufstiegsfortbildung, arbeitet an allen Kompetenzen. Die erweiterte Handlungskompetenz, die fortlaufend während der Lehrgangszeit erworben wird, kann sofort in der Praxis zur Anwendung kommen. Dies ist auch ein Vorteil berufsbegleitender Weiterbildung.
Fachkompetenz
Erwerb von fachbezogenem Wissen für die Praxis
Methodenkompetenz
Beherrschen von Arbeitstechniken, Verfahren und Prozessen
Sozialkompetenz
Optimieren von Kooperation- und Kommunikationsfähigkeiten
Selbstkompetenz
Stärken von Urteils- Entscheidung- und Selbstbestimmungsfähigkeit
Das richtige Angebot für jeden Lerntypen
Die Entscheidung, welche Qualifizierung für Sie besonders geeignet ist, sollte unterschiedliche Aspekte berücksichtigen. So ist neben dem Themenbereich auch bedeutsam, wie umfangreich eine Veranstaltung ist und mit welchem Abschluss sie endet. Auch die Form der Veranstaltung bzw. die Veranstaltungsart spielt hier eine Rolle. Wir helfen Ihnen gern, eine Entscheidung für eine Weiterbildung zu treffen – mit der für Sie richtigen Lösung.